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Geschichten von Mithras
Die Welt der Drei Monde
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Was erwartet dich?
Hier kannst du die Welt von Mithras samt seiner Geschichten, Lieder, Sagen, Mythen und Legenden sowie Karten von Mithras und den drei Monden erkunden und erleben! Hier ein paar Beispiele (hover/click on pictures):

Erkunde die Welt
Karten von Mithras und den Monden in 2D und 3D

Gedichte
Die Laute spielt
Ganz unverblümt
Auf Wiesengrund
Dort drauß im grün
Wo Bächlein gurgeln
Ganz verschlafen
Kühles Nass
…

Lieder
- Verschiedene Versionen aus allen Zeitaltern
- Noten, Chordsheet und Tabs
- Lieder vor ihrer Veröffentlichung
Veröffentlichte Alben:
- Album Helden vergangener Zeit
- Album Schenkenschund
Und hier geht’s zu spotify:

Geschichten
Der Umhang des Zwielichts
Eines Tages ging ein Wanderer seiner Wege, und an einer Wegkreuzung traf er auf zwei Gestalten. Sie standen mit dem Rücken zu ihm und starrten auf den Wegweiser, welcher an der Gabelung angebracht war und die Wege zu jenen fernen und nicht ganz so fernen wie auch zu nahen Städten wies, und zudem waren auch Städte die der Wanderer nicht ..

Sagen Mythen und Legenden
Die Legende von Sama’Erel
In den Tagen und Monaten der großen Dunkelheit, als die Legionen der Finsternis über Mithras hereinbrachen und die Welt in Angst und Schrecken hüllten, standen nur wenige dem tobenden Sturm entgegen. Derart aus der Idylle gerissen war die Welt nicht auf die Ankunft des Dunklen Zwillingsgottes mit seinen Legionen vorbereitet. Und was die wenigsten ..

Bücher
Das Monster und der Bär
Hoch oben in den Bäumen eines großen, dunklen Waldes lebte ein kleines, lilafarbenes Wesen namens Tau. Mit seinen großen, leuchtenden Glubschaugen, dem flauschigen kugeligen Körper, den kleinen Händen und Füßen mit Krallen und den kleinen, aber markanten Hörnern war er ein seltsamer Anblick. Die anderen Waldbewohner, von den ..
Geschichten
Das Mädchen vom Silbernen See
Es war einmal ein Mädchen namens Azujah. Sie lebte verborgen und weltabgewandt in einem abgelegenen Örtchen auf einer weiten Hochebene, die sich seinerseits auf einer Halbinsel im Norden des Landes befand, in einem Ort, den man Samharr nannte – zu groß, um nur ein Dorf zu sein, zu klein, um sich Stadt zu nennen. Samharr lag in den Baragor, den weißen Bergen, deren Zinnen das Firmament zu küssen schienen. Ihre Hütte, klein, aus hellem Stein und mit einem Dach aus blauem Schiefer, stand am äußersten Rand der Siedlung, wo das wilde Gras das gepflegte Beet zu verschlingen drohte. Azujah war kein gewöhnliches Mädchen. Ihre Haut hatte die matte Zartheit von Schnee im Schatten, ihr Haar war von der Farbe nasser Rinde, und ihre Augen leuchteten in jenem seltsamen Grauviolett, das nur die Winterdämmerung kennt. Als sie vor sieben Jahren in Samharr erschien – niemand wusste genau, woher sie kam – sprach man von einem Kind der Nebel, einer Fremden aus dem Osten, von weit her, so weit weg, dass sie schon wieder vertraut erschien. Keiner jedoch kannte ihre wahre Natur, nicht einmal sie selbst: sie war angehörige eines uralten Volk, eine Trochenin, das einst zwischen den Welten wandelte, ehe es verschwand. In den alten Tagen mochten manche – hinter vorgehaltener Hand – Halbgötter sagen; dies traf aber nicht den Kern der Sache, auch wenn es nicht unwahr war. Doch diese Gerüchte verblassten mit der Zeit – nicht aus Vergessen, sondern aus Respekt vor ihrem Schweigen. Und auch wenn es unbewusst war: Azujah selbst sprach selten, eine Eigenart, die sie sich behielt, die noch durch ihre Adern floss, Blut vergangener Zeit. Doch wenn sie es tat, war jedes ihrer Worte wie ein Tropfen aus tiefster Quelle – kühl, klar, notwendig. Was sich jedoch nie änderte, seit dem ersten Tag ihrer Ankunft, war das Verhalten der Männer: überall auf Mithras – so schien es ihr – glich es sich: Männer, sie dachten nur an das Eine. Als ob ihr Geist einzig in jener einen Region zwischen Hüfte und Scham lokalisiert sei. Azujah war das jeden Tag aufs Neue unangenehm. Man sprach über sie, sie spürte die Blicke der Bewohner auf sich, wenn sie zum wasserholen an den Silbersee ging. Es war müßig. Sie rochen nach Lust wie alte Decken nach Rauch. Sie kamen mit Körben voll Honigworte, doch Azujah durchbohrte ihre Masken. Sie wollte kein Teil davon sein. Natürlich kannte sie das Prinzip der Zeugung, hatte von der Vereinigung gehört, vom Kindbett, vom Leben, das daraus wächst. Doch ihr schien es wie ein Fluch, etwas Urtümliches, etwas, das den Leib der Frau zu einem Schiff machte, das auf See stach, ob es wollte oder nicht.
So kam es, dass Azujah, als sie ihr vierundzwanzigstes Lebensjahr vollendete, noch nie einem Mann mehr als einen höflichen, distanzierten Blick geschenkt hatte. Die Weiber tuschelten über sie am Brunnen, die Alten murmelten bei Tee und Talglicht. Und die Burschen, nun, sie war ihnen ein Dorn und ein Traum zugleich. Eine Blume mit Dornen, die man nicht pflücken durfte. Doch Azujah kümmerte das nicht. Ihr Herz gehörte den Monden – den drei Schwestern, wie sie sie nannte: Valae, die Goldene; Myrah, die Blasse; und Tynn, die Verborgene. Besonders liebte sie die Nächte, wenn sich alle drei Monde im Silbersee spiegelten – jenem geheimnisvollen Gewässer, das auch Spiegelsee genannt wurde, der flach an den Hängen des Baragor lag. Azujah liebte es, zu dieser Zeit des Nachts über die Felder zu tanzen, frei und wild, in durchscheinendem Kleid aus feinem Linnen, so durchsichtig wie das Licht selbst. Das ihren Körper derart umgarnte wie die silbernen Fäden des Mondlichts sich über die weiten Felder und Wälder woben. Ihre Bewegungen waren leicht wie Rauch und voller Sehnsucht, als könne sie mit jedem Schritt ein Stück der himmlischen Musik greifen. Doch niemand wusste, dass an genau diesen zwei Nächten im Jahr der Schleier zwischen den Welten dünn wurde – so dünn, dass selbst ein Atemzug ihn durchstoßen konnte. Dann, nur für wenige Stunden, verwob sich das Reich der Sterblichen mit den Domänen der Unsterblichen. Und so weit und leer die Welten der Unsterblichen auch waren, so nah kam ihr in diesen Tagen der dunkle König. Herr der Schattenreiche, Fürst des Stillen Landes, in dunklen Purpur gehüllt, mit Augen wie erstorbenes Licht.
Von Azujah unbemerkt, die über die Felder tanzte, legte sich ein blasser Schatten über das Land. Der König besah sie sich aus dem verborgenen heraus, bewunderte ihre fließenden Bewegungen. Die Eleganz, die Heiterkeit, die Freude, die Unwissenheit und ihre Unschuld; all das weckte etwas in ihm. Vielleicht war es etwas, das er vor langer Zeit verloren hatte – oder selbst nie besaß. Doch auch er war nicht immer der, der er heute war, nur konnte er sich an seine Zeit als geborener nicht mehr erinnern. Er wusste woher Azujah kam, ihre Abstammung war ihm wohl bekannt. Doch Azujah opferte ihrerseits dieses Wissen, entschied sich für das Vergessen, um in der Welt der Sterblichen, auf Mithras, der materiellen Welt, Manifestation aller surrealen Dimensionen und Gedankenwelten der Reiche der Unsterblichen, zu wandeln. Der Mantel, der ihn in Dunkelheit hüllte und ihn vor den Blicken der Sterblichen verbarg ließ ihn jedes Mal dem Zauber der jungen Azujah beiwohnen, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Unsichtbar, verhüllt von uralter Magie, stand er am Rand der Felder, stand auf einem hohen Baum am Waldesrand und überblickte die vor Silberschein wogenden Wiesen und sah zu, wie Azujah tanzte – wie ein Wesen zwischen Traum und Sturm. Ja, er wusste, wer sie war. Kannte ihre Herkunft besser als sie selbst. Denn Azujah war nicht bloß ein Mädchen – sie war die Tochter der letzten Trochenin, jener geheimnisvollen Seherinnen, Wandlerinnen, die einst die Stimme der Welt hören und deuten konnten. Doch Azujah hatte ihr Erbe abgelegt, es geopfert, um sterblich zu sein. Warum, das wusste er nicht. Und während sie tanzte, lebendig wie ein Flammenmeer in den silbernen Strahlen der Monde, begann etwas in ihm zu sterben. Er, der Ewige, der Uralte, spürte es zuerst wie ein Flimmern in der Ferne. Dann wie einen leichten Zug an seinem Mantel. Und schließlich – wie Risse im Fundament seines Reiches. Die Schatten wurden blasser, die Seelen unruhiger. Der Tod verlor seine Ruhe. Etwas fraß an der Ordnung. Es hatte schon vor langer Zeit begonnen, minuskül und unbemerkt, das wurde ihm im Nachhinein bewusst. Und diese Belanglosigkeit, die Egalität der Zeit, änderte sich. Und seit er zum Dreigestirn regelmäßig den Silbersee besuchte, war es ohne Zweifel: während er Azujah zusah, wie sie im wehenden Kleid über die silbrig wallenden Felder flog und sie von Jahr zu Jahr stärker wurde, da wurde er schwächer. Und nicht nur er, sondern sein ganzes gewaltiges Reich. Etwas nagte daran, und er wusste nicht, was es war. Die Frage war: hatte es mit Azujah zu tun? Die Aufgabe ihres Erbes? Vielleicht, um einer Bürde zu entfliehen, vielleicht aus Angst – die Gründe waren ihrer mannigfaltig – ihr Auftauchen in der Zeit, in der sein Reich Risse bekam, war merkwürdig zufällig. Und er glaubte nicht an Zufälle. Aber was war der Grund? Auf jeden Fall war es nichts, was durch ihr aktives zutun entstand, dessen war er sich so gut wie sicher. Nicht durch böse Absicht, nicht durch Magie. Durch ihr Sein. Veränderte ihr Dasein das Gleichgewicht? Eine Trochenin, die ihrer Pflicht entsagte und sich für die Sterblichkeit entschied? Langsam, stetig, mit jeder Nacht, die sie tanzte, wurde er schwächer. Und doch konnte er sich nicht abwenden. „Wie sonderbar“, flüsterte der Dunkle König in den Wind, während sein Blick über die schimmernden Felder glitt. „Es ist schon komisch, wenn in der Unsterblichkeit die Zeit wieder kostbar wird. Wie grausam die Sterblichen sind, dass sie mich lehren, was sie längst vergessen haben.“
Er wusste, was zu tun war. Sie war der Schlüssel – nicht durch Zwang, nicht durch List. Freiwillig musste sie kommen. Nur dann würde das Gleichgewicht wiederhergestellt. Nur dann könnte sein Reich bestehen. Doch wie bringt man jemanden dazu, sich dem Schatten zuzuwenden? Er kannte die Antwort. Und sie schmeckte bitter wie Asche. Es brauchte keine Gewalt, keine Magie. Es brauchte… Nähe. Vertrauen. Liebe. Doch wie sollte ein König der Finsternis, dem selbst der Tod gehorchte, einem Menschenmädchen Liebe lehren – ohne selbst daran zu zerbrechen? Das war die Krux: die junge Trochenin musste aus freien Stücken zu ihm – weigerte sie ich, war alles umsonst. Und die Welt der tiefsten, dunklen Schatten, der ewigen Finsternis, der Abgrund ohne Grund, ja, das Reich der Toten, es selbst würde sterben, und mit seinem Vergehen den Wesen und Seelen der ganzen Welt keine Ruhe mehr ermöglichen.
Musik
Helden vergangener Zeit
Lyrics
Hört nun, ihr Wanderer, seid bereit,
Zu lauschen Liedern alter Zeit.
Von Helden, die einst mächtig warn‘,
Die kämpften, um der Liebe Narben.
In Mithras’ Welt, in fernen Landen,
Wo Drachen einst und Götter standen,
Wo Magie durch jedes Wesen floss,
Und Mithras’Sil gen Himmel spross.
Die Sagen dieser alten Tage,
Erzähln‘ von Mut, von großer Plage,
Von Königen, die Krone trugen,
Und Kämpfern, die das Schicksal bogen.
So lauscht, was lang verloren schien,
Von goldnen Reichen, die verging’n.
In diesen Liedern lebt ihr Glanz,
Ein Flüstern aus der Zeiten tanz.
Vom Fall des Baums, von Eden weit,
Von Schlachten voller Dunkelheit,
Doch auch von Festen, Freud‘ und Wein,
Wo Liebe wuchs im Sternenschein.
Seid still und hört, was war, was ist,
Was in den Tiefen ewig fließt.
Die Lieder führen euch zurück,
Zum Glanz vergangner Zeit und Glück.
Hört nun, ihr Wanderer, seid bereit,
Zu lauschen Liedern alter Zeit.
Schenkenschund
Lyrics
Tretet ein, ihr Wandersleut’,
Zu uns’rer Schenke, froh und breit!
Bei Tag des Geiers Glanz entfacht,
Bei Nacht der Schund in voller Pracht.
Hört, Freunde, was man euch hier singt,
Von Scherz und Schund, der Nacht entspringt!
Ein Wirtshaus steht am Waldesrand,
Weithin bekannt im ganzen Land.
Bei Tag „Zum goldnen Geier“ genannt,
Ein Ort, der Ehr und Glanz verstand.
Doch fällt die Nacht auf Wald und Flur,
Wird’s anders, tobt der Worte Sturm.
Dann kommen alle von weit her,
Wollen die Geschichten hörn,
Da herrscht das grobe Wort, der Witz,
Die Lieder schallen ohne Sitz!
Ein jeder, der zur Schenke tritt,
Der bringt Geschicht und manchen Schnitt.
Die Gäste lachen, laut und derb,
Und reimen, was das Leben färbt.
Dort sitzt der Wirt, ein Räuber einst,
Im Bart verborgen, der Krug gereizt,
Mit grobem Lachen gießt er ein,
Wenn derb das Lied, dann strömt der Wein!
Hier singt man von dem Mägdelein,
Das den Müller fing, ganz fein,
Vom Bauersmann, der hurtig ward,
Weil’s Weib der Mühe sich erspart!
Von Helden, die sich selbst verlor’n,
Von Gecken, die den Mut erbor’n,
Die Schundige Schenke, frei von Ehr,
Erzählt, was man sich sonst verwehrt!
So tretet ein, ihr Wandersleut’,
Der Glanz des Tages bald erneut,
Denn wer die Nacht im Geier wacht,
Der hat die Freiheit selbst entfacht.